Pflegerischer Aktionsplan für Münsters Westen
In einem Antrag der CDU-Fraktion in der Bezirksvertretung Münster West wird die Stadt Münster gebeten, im Jahr 2025 einen pflegerischen Aktionsplan für Münsters Westen mit den sechs Stadtteilen Albachten, Mecklenbeck, Nienberge, Gievenbeck, Roxel und Sentrup zu erarbeiten.
Ziel soll sein, nach einem umfassenden bürgerschaftlichen Beteiligungsprozess, die Rahmenbedingungen – individuell für jeden Stadtteil – in Münsters Westen so zu ertüchtigen, dass Menschen bei Pflege- und Unterstützungsbedarf eine selbstständige Lebensführung in der gewünschten Umgebung unabhängig von Lebensalter, Geschlecht, sozialer Lage, ethnischem Hintergrund oder vom Grad der pflegerischen Versorgung ermöglicht wird.
Die Vorstellungen der Menschen, wie eine individuelle Unterstützung bei Pflegebedarf in den Stadtteilen aussehen sollte, verändert sich. So lange wie möglich selbständig leben, aktiv bleiben und sich einbringen können. Erforderlich dafür ist der Auf- und Ausbau von Strukturen, die ein selbstbestimmtes und selbstständiges Alter(n) im Quartier unterstützen und ermöglichen. Die Stärkung von bürgerschaftlichem Engagement und die Förderung lebendiger Nachbarschaften wird dabei als zielführend angesehen. Erforderlich ist aber auch die Stärkung der Kooperationen zwischen den Akteuren der Pflege im Westen.
Um den Herausforderungen einer älter werdenden Bevölkerung in den nächsten Jahren gerecht zu werden, könnten z.B. sog. Quartierszentren gebildet werden. Orte, in denen Menschen bereits jetzt eine Infrastruktur für ihre Bedürfnisse vorfinden, die ihnen ermöglicht, zu Hause zu verbleiben. Insbesondere Pflegeeinrichtungen mit ihrer Infrastruktur wie Veranstaltungsräumen, Mittagstisch, Friseur, Krankengymnastik, Außenanlagen, Angeboten der Begegnung und Betreuung, der ärztl. Beratung oder auch Kurzzeitpflege sind prädestiniert dafür, sich in die Quartiere zu öffnen und auch den anliegenden Bewohnern und Bewohnerinnen zur Verfügung zu stehen.
Auch die Wohnformen im Alter haben sich verändert, Selbstbestimmung und Selbstständigkeit stehen inzwischen im Vordergrund. Wohnen im Alter lässt sich vielfältig gestalten und muss keineswegs mit dem Umzug in ein Pflegeheim einhergehen. Die meisten Wohnungen lassen sich an die neuen Bedürfnisse anpassen. Der Austausch und die Beratung vor Ort sollten hier gestärkt werden.