Freiflächen-Solarthermie- und Photovoltaikanlage im Bereich „Südlich Galgenheide / Westlich B 51“
Die Stadtwerke Münster GmbH plant die Errichtung einer Solarthermie- und Photovoltaik-Freiflächenanlage auf einer rund 20 ha großen landwirtschaftlich genutzten Fläche im Südosten von Mecklenbeck im Dreieck zwischen Bahntrasse und Autobahnzubringer. Mit der 125. Änderung desFlächennutzungsplans und der Aufstellung des vorhabenbezogenen Bebauungsplans Nr. 638 „Mecklenbeck – Südlich Galgenheide / Westlich B 51“ sollen die
planungsrechtlichen Voraussetzungen für die Realisierung des Kombi-Projektes (solare Wärme- und Stromerzeugung und Wärmespeicherung) geschaffen werden.
Die o.g. Fläche ist für die Errichtung einer Solarthermie-Freiflächenanlage, aufgrund der
geringen Entfernung zum nächstmöglichen Einspeisepunkt in das Fernwärmenetz der Stadt Münster und der damit verbundenen Minimierung von Wärmeverlusten, besonders geeignet, so die Vorlage V/0226/2024. Der Schwerpunkt der Anlagenkonzeption liegt auf der Solarthermie (Umwandlung von Sonnenenergie in thermische Energie), obgleich der
produzierte Strom der Photovoltaikanlage für die Wärmeerzeugung benötigt wird. Die von der Solarthermie-Freiflächenanlage erzeugte Wärme wird in das Fernwärmenetz eingespeist. Die prognostizierten Erträge der Anlage betragen ca. 30 GWh/a Wärme und 2 GWh/a Strom. Dies entspricht in etwa dem Bedarf von 3.000 (Wärme) bzw. 350
(Strom) Haushalten.
Ein essenzielles Ziel der Stadt Münster ist die Entwicklung und Sicherung einer hohen Umwelt-und Naturqualität. Teilziel ist dabei die Erreichung der Klimaneutralität bis 2030. Der Bau von Solarthermie- und Photovoltaik-Freiflächenanlagen kann einen wichtigen Beitrag zur Erreichungdieses Ziels leisten.
Die mit dieser Vorlage verbundenen Änderungs- bzw. Aufstellungsbeschlüsse stehen am Anfang der Bauleitplanverfahren. Im weiteren Verlauf erfolgen die Öffentlichkeits- und Behördenbeteili-gungen sowie schließlich der abschließende Beschluss der Flächennutzungsplanänderung bzw.der Beschluss des vorhabenbezogenen Bebauungsplans als Satzung.
Die CDU-Fraktion in der Bezirksvertretung Münster-West gibt in diesem Zusammenhang folgende Notiz zu Protokoll:
"In der Vorlage wird die Notwendigkeit zur Errichtung eines 22.000 m3 großen Wärmespeichers für die geplante Solarthermie- und Photovoltaik-Freiflächenanlage ausgeführt. Der „erkennbare Eingriff in das Landschaftsbild“ wird dabei nicht bestritten.
Daher möchten wir bereits zum jetzigen Zeitpunkt der Planung die Verwaltung bitten, zu prüfen, ob dieser Eingriff dadurch minimiert werden kann, dass der Speicher unterirdisch angelegt wird oder ohne Beeinträchtigung der Wohnbebauung „Am Umspannwerk“ auf dem Gelände des gegenüberliegenden Umspannwerks errichtet wird.
Die letzten grünen Flächen im Waldwegviertel zwischen Autobahnzubringer/ B51 und den Bahngleisen soll durch aktuelle städtische Planungen fast vollständig durch neue Wohnquartiere und die großflächige Solarthermie- und Photovoltaikanlage überbaut werden. Bereits jetzt ist das Waldwegviertel durch Autobahn- und Bahnlärm stark belastet und räumlich eingeengt. Daher sollten die mit der Freiflächenanlage verbundenen baulichen Anlagen nicht mehr als nötig die wenigen verbleibenden Grünflächen und damit auch die Lebensqualität der in der Nachbarschaft lebenden Menschen beeinträchtigen."