Glasfaserausbau: Abschluss in den Außenbezirken bis Ende 2024
Münster (SMS) Die Breitbandstrategie der Stadt Münster sieht vor, dass das Stadtgebiet bis zum Jahr 2030 flächendeckend mit Glasfaser versorgt ist. Der eigenwirtschaftliche Ausbau hat dabei einen zentralen Stellenwert. Dennoch kann die Stadt das Ziel nur erreichen, wenn sie sich darüber hinaus an staatlichen Förderprogrammen von Bund und Land für die Versorgung von Außenbezirken und Gewerbegebieten beteiligt – denn dort ist der private Ausbau oftmals nicht attraktiv genug. In seiner Sitzung am Mittwoch (22. März) nahm der Stadtrat den Bericht zur Gigabitkoordination für die Stadt Münster entgegen, der einen Überblick über den aktuellen Stand der geförderten Ausbauprojekte gibt.
Glasfaserausbau in Außenbezirken und Gewerbegebieten
So hatte die Stadtverwaltung die Stadtwerke Münster im Sommer 2020 damit beauftragt, rund 2.000 Wohn- und rund 100 Gewerbeadressen im Außenbereich der Stadt mit Glasfaser zu erschließen. Die dazu verwendeten Fördergelder stammen zum Großteil von Bund (50 Prozent) und Land (40 Prozent). 10 Prozent der Kosten trägt die Stadt selbst. Am Industrieweg, in der Loddenheide sowie östlich von Hiltrup ist der Ausbau bereits seit vergangenem Jahr abgeschlossen. In Hiltrup, Amelsbüren, Handorf, Coerde und Wolbeck sollen die Arbeiten in diesem, in Roxel, Kinderhaus, Zentrum Nord, Nienberge, Albachten, Sprakel und Gimbte im kommenden Jahr fertiggestellt werden.
Neben dem Ausbau in den Außenbezirken verfolgt die Stadt Münster auch das Ziel, alle Gewerbe- und Industriegebiete flächendeckend mit Glasfaser zu versorgen. Im November 2021 hat die Stadtverwaltung daher dort – gemeinsam mit dem Netzbetreiber NDIX und Vodafone Deutschland und ebenfalls mit Unterstützung eines Förderprogrammes von Bund und Land –entsprechende Projekten gestartet. Die Ausbauarbeiten in den Gewerbegebieten Nienberge-Feldstiege und Nienberge-Steinfurter Straße/Haus Uhlenkotten sind bereits abgeschlossen und die ersten Unternehmen an das Glasfasernetz angebunden.
Beim Ausbauprojekt Weseler Straße, Siemensstraße und Höltenweg sowie im Hansa-Business-Park und im Gewerbegebiet Hiltrup/Hansestraße sollen die Arbeiten in diesem Jahr beendet werden. In Kürze startet außerdem die Projekte in den Gewerbegebieten Coerde und Gelmer. Nach derzeitigem Planungsstand werden bis Ende 2023 so über 80 Prozent der Adressen in den münsterschen Gewerbe- und Industriegebieten über einen Glasfaseranschluss verfügen.
Versorgung der Gebiete zwischen Innenstadt und Stadtrand
Nach Abschluss aller derzeit laufenden eigenwirtschaftlichen und geförderten Ausbauprojekte werden nach aktueller Einschätzung der Stadt circa fünf bis zehn Prozent der Adressen in Münster nicht mit Glasfaser versorgt sein. Die betroffenen Adressen liegen größtenteils genau zwischen den Außenbezirken und der Innenstadt und waren bislang nicht förderfähig. Um das Ziel eines flächendeckenden Ausbaus bis 2030 zu verwirklichen, müssen auch diese Haushalte versorgt sein. Die Planungen dafür intensiviert die Stadt daher in noch in diesem Jahr – auch für diese Bereiche bietet der Bund attraktive Fördermöglichkeiten an.
Auch Mobilfunkversorgung im Fokus
Neben dem Glasfaserausbau ist auch die Mobilfunkversorgung im Stadtgebiet Münster Teil des Berichtes, der dem Rat vorliegt. Die LTE- und 5G-Versorgung liegt in Münster bei 99,8 und 94,1 Prozent. Trotz der bereits hohen Werte soll voraussichtlich noch in diesem Jahr die Stelle einer Mobilfunkkoordinatorin oder eines Mobilfunkkoordinators bei der citeq, dem städtischen IT-Dienstleister, besetzt werden. Aufgabe der Mobilfunkkoordination wird es sein, die verbliebenden Funklöcher im Stadtgebiet zu schließen, die Mobilfunk-Abdeckung in den Außenbezirken zu verbessern und den Ausbau des ultraschnellen 5G-Netzes voranzutreiben.